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Entgegen den Wappen anderer Landsmannschaften ist das Wappen der Sudetendeutschen eine Neuschöpfung, entstanden nach der Vertreibung. Der Grund hierfür liegt darin, daß es ein einheitliches Sudetendeutschtum in stammlicher Hinsicht vor der Vertreibung nicht gab. Zwar wurde 1940 ein Wappen für den Reichsgau Sudetenland geschaffen, da aber dieser nur einen Teil des Siedlungsgebietes der Sudetendeutschen umfaßte, kann man mit Recht sagen, daß ein Wappen der sudetendeutschen Volksgruppe erst mit dem Beschluß des SL-Hauptvorstandes vom 30. Juli 1950 begründet wurde. Vom Betrachter aus gesehen zeigt es auf der linken Seite die eine Hälfte des Reichsadlers, Symbol für die jahrhundertealte Zugehörigkeit zum Reich (bis 1806), und Ausdruck der Verbundenheit mit seinem Schicksal. Die rechte Hälfte zeigt einen Teil des Kreuzes, dem Zeichen des deutschen Ritterordens, dessen hauptsächlichste Leistung in der Kolonisation des deutschen Ostens zu sehen ist und dessen größte Ballei (= Bezirk eines (Ritter-) Ordens) in Komotau (an den Ausläufern des böhmischen Erzgebirges) lag. Als Brustschild trägt der Adler, gleichzeitig verbindend zum Kreuz, einen Teil des Wappens (das Gitter) der freien Reichsstadt Eger, darüber in 3 Balken die sudetendeutschen Farben schwarz-rot-schwarz. |